In der Welt der Persönlichkeitsentwicklung kann schnell der Eindruck entstehen, dass die Menschen mit der perfektesten Morgenroutine auch die im Leben erfolgreichsten sind. Das kann schnell den Druck kreieren, auch selbst vielen gesunden Routinen zu folgen. So war es zumindest bei mir.
Auch wenn innere Unruhe und sehr viel bewegte Energie herrscht, wird oft empfohlen, mit Struktur in Form von Routinen entgegenzuwirken, und das funktioniert auch wunderbar – wenn du auf dich selbst hörst, welche Routinen dir gerade gut tun.
Ich habe auch bei Routinen lange viel im Außen geguckt. Ich wollte unbedingt morgens früh aufstehen und Yoga praktizieren und Meditieren und und und. Ich hatte das Gefühl, nur so kann ich gesund sein und zu mir finden. Wie sah die Realität in 2018 und in den ersten Monaten von 2019 aus? Ich habe nichts davon geschafft. Ich fand mich selbst blöd deswegen. Ich war morgens zu kaputt um früh aufzustehen, ich war zu geschlaucht um auf die Yoga-Matte zu gehen, ich war zu unruhig um 5 Minuten zum Meditieren still zu sitzen.
Irgendwann habe ich aufgehört, diese Erwartungen an mich zu stellen und einfach geschaut, was mir gerade gut tut. Ich konnte wunderbar 10 Stunden pro Nacht schlafen. Es fiel mir leicht, abends meine Füße mit Öl zu massieren, um zu entspannen. Morgens Öl Ziehen und warmes Wasser trinken konnte ich gut und leicht integrieren. Es tat mir gut, ab und zu draußen spazieren zu gehen. Auch einmal pro Woche abends zum Yogaunterricht zu gehen, fügte sich langsam gut in mein Leben ein.
Spulen wir die Zeit ein bisschen vor…
Seit Beginn 2020 stehe ich morgens auf und laufe nach dem Duschen ganz entspannt auf meine Yogamatte und mache 20 min Yoga. Keine Ahnung wie das passiert ist. Ich hatte nicht die Intention, damit zu beginnen. Es hat eher intuitiv angefangen. Und plötzlich fließt eine neue Routine in mein Leben, die genau jetzt zu mir passt, die mir gut tut, und die ganz natürlich passiert.
Eine Routine, die vielleicht im Dezember 2019 nur mit Biegen und Brechen hätte integrieren können. Und ich habe keine Lust mehr auf Biegen und Brechen. Es darf einfach sein.
Wenn du dir also eine Routine für mehr Stabilität in deinem Leben wünschst, spür einfach in dich rein, was dir gerade gut tut. Erlaube dir, so klein anzufangen, wie du magst.
Und: Auch regelmäßig weniger zu tun und mehr zu entspannen kann eine Routine sein.
Alles Liebe, Natalie
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