„Kannst du deine Selbstständigkeit denn alleine aufbauen?“
„Nein.“ – höre ich mich sagen.
In einem Moment, in dem ich selbst nicht ganz an mich glauben konnte, habe ich unterbewusst jemanden gesucht, der genau das tut und es mir spiegeln kann. Rückblickend kann ich sehen, dass schon diese kostenlose Kennenlern-Session genau das Gegenteil widerspiegelte.
Mit jedem Coaching-Call habe ich meine Intuition ein bisschen weniger gehört. Ich fühlte mich unverstanden – und gleichzeitig ausgebrannt von den vielen Coaching-Sitzungen – noch bevor ich überhaupt einen der vielen wöchentlichen Action Steps angehen konnte. Regelmäßig dachte ich: „Wenn ich ein bisschen disziplinierter bin und die Strategien endlich anwende, klappt es sicher auch mit der Selbstständigkeit.“ – und ignorierte damit meine Intuition noch mehr. Fühlte sich irgendeine dieser Strategien für mich gut und wahr an? Nein. Versucht habe ich sie trotzdem mehrere Monate lang.
Wir sprechen in der Coaching-Welt so oft davon, unbewusst erlernte & uns nicht dienliche Muster aus der Kindheit wieder zu ver-lernen, um freier leben zu können. Wir nennen das Erlernen dieser Muster Konditionierung, das Verlernen Dekonditionierung. Was wir dabei oft vergessen: Wir lernen (besonders in der Coaching-Welt!) auch heute unbewusst & bewusst neue Muster, von denen uns ebenfalls nicht alle dienlich sind – welche wir deshalb wieder loslassen dürfen.
Egal ob du ein nicht ganz passendes oder sogar unschönes Coaching-Erlebnis im Bereich Ernährung, Gesundheit, Ayurveda, Selbstständigkeit, … erlebt hast – du kannst dich bei den erlernten Mustern fragen:
Von wem habe ich das gehört? Dient mir das wirklich? Fühlt sich das für mich richtig & wahr an?
So kannst du nach und nach das loslassen, was nicht zu dir passt.
Dient es mir zu glauben, dass ich als Vata-dominante Person nicht snacken darf – oder setzt mich das extrem unter Druck?
Dient es mir zu glauben, dass ich als selbstständiger Coach Verkaufsskripte anwenden muss, um erfolgreich zu sein – oder entspricht das weder meiner Persönlichkeit noch meinen Werten?
Dient es mir zu glauben, dass ich als Projector im Human Design immer müde bin, oder demotiviert mich diese Vorstellung nur?
Dient es mir zu glauben, dass ich eine Glaubensüberzeugung nur mehrmals vor dem Spiegel aufsagen muss, um sie zu integrieren – oder mache ich mir damit vielleicht etwas vor?
Viele der in meinem ersten Coaching, aber auch aus Podcasts oder den sozialen Medien aufgenommenen Strategien hab ich so Stück für Stück wieder losgelassen. Etwa 1,5 Jahre nach dem oben beschriebenen Erlebnis habe ich an dann einem Coaching teilgenommen, das sehr viel besser zu mir passte und mir persönlich geholfen hat, diese erste Coaching-Erfahrung final zu verarbeiten.
Dient es mir zu glauben, dass ich meine Selbstständigkeit nicht alleine erfolgreich aufbauen kann? – Wohl eher nicht.
In den ersten paar Sitzungen habe ich meinen Coach mit den folgenden Worten begrüßt: „Ich brauche dich nicht, um meine Selbstständigkeit aufzubauen. Ich entscheide mich, mich von dir unterstützen zu lassen.“ – das hat mir geholfen, meine neue, viel besser zu mir passende Coaching-Erfahrung mit einer selbst-bestärkenden Intention genau in die Richtung zu lenken, die ich mir wünsche.
Ein Coaching auf Basis dieses Grundsatzes ist in meiner Erfahrung extrem kraftvoll, da bereits die gesamte Coaching-Beziehung die Selbst-Ermächtigung des Klienten widerspiegelt.
Was ist nun der beste Weg für dich, um eine schlechte Coaching-Erfahrung zu verarbeiten?
Das kannst nur du für dich herausfinden. Du kannst die oben vorgestellten Fragen nutzen, um mehr Klarheit zu erhalten. Du kannst Methoden zum Loslassen nutzen, die dir helfen. (Ich schreibe z.B. Texte, die ich dann verbrenne oder spreche mit Freunden.) Du kannst dich auch für die Unterstützung durch ein Coaching entscheiden – wenn du das möchtest, findest du eine Entscheidungshilfe für ein zu dir passendes Coaching hier auf meinem Blog.
Alles Liebe,
Natalie
0 Kommentare