Was ist ayurvedische Ernährung und was nicht?
Beginnen wir damit, was es nicht ist:
Ayurvedisch essen bedeutet nicht:
- Indisches Essen
- Nur Curry
- Exotische Lebensmittel
Ayurveda heißt ja die „Wissenschaft von einem langen und glücklichen Leben im Einklang mit der Natur“. Und genau diese Definition zieht sich auch in die ayurvedisch geprägte Ernährung:
Die Ernährung ist abgestimmt auf die Natur bzw. die Umwelt in der du lebst:
Saisonal, regional, und möglichst natürlich, nachhaltig und frisch.
Die Ernährung ist abgestimmt auf deine Natur, auf deine aktuelle Situation:
Ausgleichend, in Balance bringend oder haltend, stärkend, nährend.
Das Ziel der Ernährung ist deine natürliche Balance, und damit Gesundheit, Glück und ein langes Leben.
So einfach ist es.
Wie sieht das jetzt genau aus?
Unter regionalem und saisonalem Essen können wir uns oft etwas vorstellen. Aber wie oder was soll mein Essen in mir ausgleichen oder in Balance bringen?
Hier kommen nun die Doshas Vata, Pitta und Kapha und ihre Eigenschaften ins Spiel. Ich nehme natürlich Vata mit den Eigenschaften luftig, bewegt, trocken und kalt als Beispiel. Nehmen wir an, du hast nach dem Essen häufig Blähungen (luftig), deine Haut ist trocken, deine Gedanken rasen stetig hin und her (bewegt), es fällt dir schwer ruhig zu sitzen (bewegt), du frierst schnell (kalt) und fühlst dich häufig überempfindlich und überfordert. Aufgrund der körperlichen, mentalen und emotionalen Zeichen kann man zu dem Schluss kommen, dass dein Vata erhöht ist.
Mit der Ernährung nach ayurvedischen Prinzipien können wir das Ungleichgewicht folgendermaßen ausbalancieren: Wir wählen Lebensmittel, die die Eigenschaften erdend (Gegenteil von bewegt), ölig (Gegenteil von trocken), wärmend und nährend (Gegenteil von kalt) in sich tragen. Dabei beziehen wir zusätzlich die aktuelle Jahreszeit und deinen Ort (saisonal und regional) sowie deine individuelle Verdauungskraft, deine Vorlieben und deinen Geschmack mit ein.
Natürlich kannst du hier wahnsinnig in die Tiefe gehen und dein Vata-Mind wird sicherlich Lust haben, genau das zu tun – aus meiner Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass die Einfachheit gerade am Anfang Hürden nimmt und die Ernährung easy und entspannt macht – was ich viel wichtiger finde als das perfekte ayurvedische Essen.
Zum Schluss noch eine Frage, die ich häufiger höre:
Mit welchen Ernährungsformen ist die ayurvedische Ernährung vereinbar? Muss ich dafür vegetarisch oder vegan leben? Kann ich mit einer XYZ-Unverträglichkeit trotzdem ayurvedisch essen.
Da ayurvedische Ernährung einfach eine sehr natürliche & naturnahe Ernährungsform ist, die Empfehlungen eher im Hinblick auf Nahrungsmittelgruppen und -Eigenschaften, sowie auf die Zubereitung ausspricht, ist Ayurveda mit den meisten Ernährungsformen gut vereinbar und wirkt ergänzend. Du kannst tierische Produkte integrieren oder deine Ernährung frei davon gestalten. Auch Lebensmittel-Unverträglichkeiten können im Ayurveda easy integriert und beachtet werden.
Einzig problematisch sehe ich die reine Rohkosternährung, da im Ayurveda gerade in unserem kühlen/gemäßigtem Klima der Fokus auf warme Gerichte und Getränke gelegt wird, um die Verdauung zu stärken.
Wenn du beginnen möchtest, dich mehr im Einklang mit dir und deiner Natur zu ernähren, empfehle ich dir, deine aktuelle Konstitution gemeinsam mit einem Ayurveda-Berater zu ermitteln. In meiner Beratung helfe ich dir gerne dabei, deine aktuelle Konstitution zu ermitteln und mit individuell auf dich abgestimmten Ernährungstipps mehr bei dir anzukommen.
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